Na­chricht des In­sti­tuts für Ger­man­istik und Ver­gleichende Lit­er­at­ur­wis­senschaft

Prof. Dr. Iris Kruse ist Vorsitzende der Kritikerjury des Deutschen Ju­gend­lit­er­at­ur­preises

Jedes Jahr erscheinen ca. 7.500 Titel auf dem deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarkt. Hilfe bei der Orientierung bietet der Deutsche Jugendliteraturpreis. Prof. Dr. Iris Kruse, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Paderborn, ist die Vorsitzende der Kritikerjury, die auf der Frankfurter Buchmesse am 20. Oktober herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet hat. Der Preis, der mit insgesamt 72.000 Euro dotiert ist, wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet.

Siegertitel sind Appell für Vielfalt
 

Das neunköpfige Juryteam um Kruse nominiert vorab jeweils sechs verschiedene Titel in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch. In einer finalen Sitzung wählt das Expert*innengremium, das aus Personen aus unterschiedlichen Berufsfeldern zusammengesetzt ist, die Preisträger*innen aus. „Die Moderation literarischer Gespräche ist etwas, das im Lehramtscurriculum für angehende Deutschlehrer*innen eine wichtige Rolle spielt. Dieses methodische Wissen und Können zu adaptieren für Literaturgespräche mit Expert*innen, bei denen explizit auch Wertungskriterien eine Rolle spielen müssen, ist eine sehr spannende Herausforderung“, so Kruse über ihre Aufgabe als Juryvorsitzende. Die Paderborner Professorin weiß zudem genau, was gute Kinder- und Jugendliteratur ausmacht: „Wir zeichnen Bücher aus, die herausragend sind in der ästhetischen Qualität ihrer Text- und Bildsprache. Die ihre jungen Adressat*innen mit den Mitteln der Sprache und der Bilder neue und tiefe Erfahrungen mit ihrem In-der-Welt-Sein machen lassen und die das Potenzial haben, sich nachhaltig einzuschreiben in die Selbstwerdungswege junger Menschen.“ Über die vier Siegertitel des Deutschen Jugendliteraturpreises 2023 sagt Kruse: „Alle unsere Siegertitel sind geeint in einer ganz wunderbaren Engagement-Richtung, nämlich in dem Engagement für das Entdecken, Wahrnehmen und Empfinden von Vielfalt. Von ihnen geht ein Appell an uns alle aus.“